Hilfen, die keine Hilfen sind und unfassbares

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Darielle

34, Männlich

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Hilfen, die keine Hilfen sind und unfassbares

von Darielle am 02.01.2014 14:18

Liebe Community,

ich bin froh, eure Ecke gefunden zu haben, denn ich suche verzweifelt nach Anlaufstellen, wo ich mir wenigstens Luft machen kann. Bzw. versuche ich das hier überall zu verbreiten. Unsere Tochter, 6 Monate, ist Opfer des staatlichen Kinderhandels geworden!

Ich möchte hier nicht ganz konkret werden, gebe lediglich Lokalitäten an, damit es fassbar wird.

Also mein Mann und ich sind seit knapp 2 Jahren zusammen und haben kurz vor der Geburt unserer Tochter im Juli geheiratet. Unsere Wohnverhältnisse sind noch nicht ideal, doch wir haben alles für unsere Kleine möglich gemacht. Wir lieben unser Kind sehr und vermissen sie irre.
Schon kurz vor der Geburt sind wir zum Jugendamt Suhl, da wir von Säuglingen nicht wirklich Ahnung hatten und als Ersteltern ein wenig mit Unsicherheiten kämpften. In der Schwangerschaft konnte ich aus gesundheitlichen Gründen keinen Kurs belegen und so kamen wir mit der Bitte, uns zu schulen und uns für den Anfang im Haushalt zu helfen, zum Jugendamt. Besser gesagt, es wurde uns empfohlen. Doch kaum waren wir dort, wurden wir genötigt, eine Kontrollvereinbarung zu unterschreiben. Kontrolle wollten wir aber gar nicht, sondern einfach Hilfe. Es hätte gereicht, uns zu Elternkursen zu schicken. Das Jugendamt Suhl sieht sich allerdings nicht in der Lage einfache Hilfen anzubieten. Zuerst wurden uns Auflagen gemacht, wir mussten per Gerichtsbeschluss die Damen in die Wohnung lassen. Extra dafür kam ich verfrüht nach dem Notkaiserschnitt aus dem Krankenhaus.
Dann kamen sie freundlich an und boten 2 Hilfen an, einmal eine Haushaltshilfe (sog. Familienpflege) und einmal eine Hilfe fürs Baby (sog. Familienhilfe). Trotzdem wir eine kompetente Hebamme an unserer Seite hatten, zwang man uns auch noch, ein Wochenende mit unserem Kind auf der Intensivstation zu verbringen, wo sie seit der Geburt lag. Sonst hätten wir sie nicht mit nach Hause bekommen.
Wir erledigten das und erklärten, weitere Nötigungen könnten sie sich sparen. Wir geben unser Kind nicht aus der Hand und es sollten endlich richtige Hilfen stattfinden. Die beiden Damen, die zur Hilfe da waren, unternahmen 3 Wochen lang nichts.
Dann kam ein Freitag im August. Den Montag darauf sollten wir mit der Kleinen ins Schlaflabor, was eigentlich völlig sinnfrei war. Und dann ging es um die U3. Die diesem Zweck besuchte uns an besagtem Freitag Vormittag die Dame vom Jugendamt, um uns zu erklären, es sähe aus als sei uns das Kind egal. Wir sollten dringend die U3 machen lassen, obwohl dazu noch Zeit war und auch gleich den Einweisungsschein für das Schlaflabor besorgen. Allein darüber war ich entsetzt. Sie übergab mir das nicht unterschriebene Kontroll-Protokoll und erklärte, ich müsse es unterschreiben, sonst sei mein Kind weg. Ich unterschrieb trotzdem nicht.

Kurz darauf am gleichen Tag erklärte die Familienhilfe, das JA habe einen Termin bei einer wildfremden Kinderärztin für die U3 gemacht, wir sollten sofort hingehen und sie würde uns begleiten - sonst auch hier: Kind weg. Zähneknirschend sind wir also gegangen.

Das Schlaflabor meisterte ich mit der Kleinen allein und kaum war ich wieder daheim, sollten wir zu einem Hilfeplan-Gespräch. Wir waren guter Dinge, da wir die Auflagen erfüllt hatten und erwarteten, dass nun endlich was passiert. Doch stattdessen wedelte die Dame vom Jugendamt mit einem Einweisungsschein ins Krankenhaus. Grund: Wir sollten für einen oder zwei Tage reingehen, damit sie einen Platz im Mutter-Kind-Heim organisieren konnte. Ja, ich hatte der Hebamme und auch der JA-Mitarbeiterin gestanden, dass ich mich depressiv fühle und aufgrund meiner Neurodermitis keine allzu große körperliche Nähe zu meiner Tochter zulassen könne. Auf meine Bitte, eine ambulante Hilfe zu organisieren, ging das JA nicht ein, sondern wollte mich gleich wegsperren lassen, so hatte ich das Gefühl. Die Gefährdungsmeldung, die man uns mitteilte, besagte, dass unser Kind unterernährt sei und zu wenig zu trinken bekäme. Inoffiziell, in den Akten, stand etwas ganz anderes.
Im Heim selbst, das 40km von zu Hause weg war, hieß es zum einen, ich sei dort wegen einer Trinkschwäche, die mein Kind angeblich hätte - was gar nicht der Fall war. Außerdem untersagte mir das Heim rotzfrech den Kontakt zu meinem Mann, also dem Kindsvater für 2 Wochen. Ich sollte nach Angaben der Leiterin sogar mindestens 3 Monate dort bleiben, da ich zu labil wirkte. Ja, hallo? Es waren grademal 5 Wochen seit dem Notkaiserschnitt vergangen, den ich beinahe nicht überlebt hätte! Man verlangte von mir, dass ich mich 24h ums Kind kümmern sollte, was ich einfach noch nicht konnte. "Ausnahmsweise" halfen nachts die Betreuer aus, die eigentlich genau dafür dort angestellt waren - jedenfalls, wenn man der Aussage des JA glauben will. Die Leiterin mischte sich ein, als ich meine Kleine fütterte von wegen ich würde sie nicht richtig halten und sie würde sie mir wegnehmen, wenn ich sie nicht nach ihren Vorstellungen halten würde. Ich lehnte ab und versuchte meiner Tochter trotz meiner Wut und Unsicherheit das Gefühl zu geben, dass ich sie beschütze und alles ok ist. Die Heimleiterin erklärte dann auch, dass zum Nachmittag eine Hebamme kommen würde, um die Kleine zu checken. Diese erklärte erstmal, dass sie nun doppelt so viel trinken sollte wie sonst. Da ich von Anfang an nicht stillen konnte, wäre das zwar kein Problem gewesen, aber 1,2kg Milch sind für ein 6 Wochen altes Kind doch kaum zu fassen! Am Morgen darauf erbrach sich mein Kind fürchterlich und wir fuhren ins Krankenhaus zurück. Wir blieben, weil das JA sich weigerte, unsere Tochter mit nach Hause gehen zu lassen. Meine Schwägerin bequatschte uns, wir sollten die Kleine doch zu ihr geben. Sie würde offiziell die Pflegemutter spielen und wir sollten hinterher ziehen, um trotzdem unsere Tochter bei uns haben zu können. Wir sagten leider zu und stellten beim JA den Antrag auf Hilfe zur Erziehung, wie es so schön heißt.

Doch kaum hatte die Schwägerin mein Kind bei sich, drehte sie sich um 180°. Weder, dass sich an Absprachen gehalten wurden, noch dass wir Kontakt zu unserem Kind bekamen war möglich. Sie tat nichts, um uns in Sachen Umzug zu unterstützen oder uns zu helfen, den Verlust unserer Tochter zu verkraften, obwohl sie es versprochen hatte.
Es verging eine lange Zeit, bis wir durch unseren Anwalt erfuhren, wer die Kinderärztin vor Ort ist. Wir erfuhren dann, dass man unser Kind gegen unseren Willen geimpft hatte. Das zog uns nochmal den Boden unter den Füßen weg. Auskünfte wie es unserem Kind geht, bekamen wir nicht. Auf jegliche Kontaktversuche reagierte die Schwägerin nicht, bis sie sich eines Abends Ende Oktober meldete und erklärte, wir würden unser Kind doch eh nicht lieben und hätten sein Leben aufs Spiel gesetzt, sie hätte reanimiert werden müssen. Wir waren wieder absolut geschockt und fragten bei den Ärzten im Klinikum nach. Nein, sie sei nicht reanimiert worden, so die Antwort. Dann war wieder Funkstille.
Wir erfuhren dann endlich von unserem Anwalt, der die Akten bei Gericht prüfte, dass die Prüfung der Schwägerin zur Pflegestelle nicht geklappt hatte, wie wir angenommen hatten. Sie sei vorbestraft und gelte ans sehr unzuverlässig. Wiedereinmal wussten wir nicht, wohin mit unseren Gefühlen. Er erklärte nach kurzer Zeit, wir sollten Umgang beantragen. Das taten wir sofort, doch wir wurden vertröstet. Man habe die "Pflegemutter" zwar erreichen können, doch sie sträube sich. Sie habe am Telefon erklärt, es gäbe Konflikte zwischen den Erwachsenen, sodass sie Umgang nur in Begleitung zuließe. Das kam uns gleich spanisch vor, denn ich hatte die JA-Vertretung gebeten, der Schwägerin zwei für uns machbare Termine zur Auswahl zu nennen und ihr zu verklickern, dass wir als Eltern mit sämtlichen Rechten auch das Recht hätten, unser Kind zu sehen. Dann kam es zur Eskalation. Unser Anwalt erklärte uns, wenn wir das Wohl unserer Tochter bei der Schwägerin gefährdet sähen, könnten wir schriftlich die Herausgabe fordern, was wir auch taten. Dennoch sollte es erstmal darum gehen, sie überhaupt zu sehen. Die Fahrt 300km bis nach Riesa hätten wir also trotzdem in Kauf genommen.

Mein Schwager teilte uns dann mit, zu unserem gewünschten Termin seien sie nicht vor Ort. Wir sahen das als Ausrede und untersagten, dass unser Kind nach außerhalb von Riesa transportiert würde, weil wir erwarteten, dass es um eine bestimmte Familienfeier gehen sollte, die nicht in Riesa stattfand. Somit wollten wir eigentlich sicherstellen, dass sie zu Hause sind, wenn wir kommen. Da sie sich weiterhin querstellten, kündigten wir an, dass wir unsere Tochter nun nach Hause holen würden. Doch dazu kam es nicht mehr, denn am 13.12. entführte die Schwägerin unsere Tochter und übergab sie dem JA Riesa, obwohl sie rechtlich dazu nicht in der Lage war. Eigenartigerweise erzählte sie, dass sie unserem Druck nicht mehr standhalten könne und ihren Schutzauftrag nicht mehr wahrnehmen könne. Die dachte wohl ernsthaft, sie hätte die Kleine vor uns gesichert. Keine Ahnung wie man zu so einem Blödsinn kommen kann... Laut Jugendamt Suhl hat sie ja sogar unser Kind in Riesa angemeldet, was sie auch gar nicht gedurft hätte. Da ist also viel seltsames gelaufen.
Nun ist unser Kind immernoch bei der Bereitschaftspflege in Riesa. Der zuständige Sachbearbeiter erklärte mir, dass er mit Suhl klären müsse, ob er uns sagen darf, wo genau unser Kind untergebracht ist.
Wir stellten den Antrag, unsere Tochter nach Suhl zu holen, damit wir wenigstens den Umgang wahrnehmen können, nachdem wir unser Kind nun über 4 Monate nicht gesehen haben. Das JA Suhl erklärte, wir seien eine zu große Gefahr für unser Kind und man würde sie nicht nach Suhl holen, da ein Wechsel der Bezugspersonen dem Kindeswohl schaden würde. Den Umgang sollten wir mit Riesa regeln. Riesa jedoch erklärte, man habe das Kind aus der Not heraus in Obhut genommen, sei jedoch für den Fall nicht wirklich zuständig.

Aufgrund dieser Aussage bekamen wir kürzlich von Suhl eine schriftliche Stellungnahme, dass man unser Kind plane nach Suhl zu holen, da die Bereitschaftspflege nicht auf Dauer angelegt sei. Ach nee! Naja, immerhin kommen wir so ein wenig weiter voran.
Am 9.1. haben wir einen Termin beim JA Suhl, um den Umgang zu klären. Wir wissen nicht, ob unser Kind bis dahin endlich in Suhl sein wird.

Interessanterweise scheint dem JA Suhl das Kindeswohl eigentlich reichlich egal zu sein. Nach der Aussage, der Wechsel der Bezugspersonen sei nicht zumutbar, fragte ich frei heraus, ob es aus diesem Grund auch nicht zumutbar sei, dass unser Kind wieder zu seinen leiblichen Eltern komme? Antwort natürlich: Kein Kommentar. Das war für uns das Eingeständnis schlechthin!

Ich fasse zusammen:
Eine geeignete Hilfe wurde uns nicht angeboten, eine Familienhebamme sei der Stadt zu teuer.
Es wurden 2 Gefährdungsmeldungen gemacht, einmal wegen angeblicher Unsauberkeit der Wohnung seitens der Familienpflege, die uns beim Haushalt unterstützen sollte und laut Anwalt bereits als faul stadtbekannt ist. Zum Zweiten seitens der Mutter-Kind-Einrichtung, ich hätte meiner Tochter zu heiße Milch gegeben, was auch nicht wahr ist.
Das JA Suhl hat vor Gericht den Entzug des Aufenthaltsbestimmungsrechts und der gesundheitlichen Sorge beantragt. Das Aufenthaltsbestimmungsrecht haben sie ja nun über Umwege bekommen. Zweitens läuft der Widerspruch gegen die Inobhutnahme. Unser Anwalt schätzt unsere Chancen hier grundlegend sehr gut ein, doch mir kommen aufgrund der Entfremdung Zweifel.
Auf einmal werden wir vom JA Suhl wie Schwerverbrecher behandelt, obwohl wir - selbst wenn die Wohnung unsauber gewesen wäre - unser Kind kaum so massiv gefährdet haben, dass sie Schäden davon getragen hätte. Die Übergabe zur Schwägerin nach Riesa war natürlich keine leichte und keine intelligente Entscheidung, wurde aber von einem glücklichen JA Suhl getragen.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen zu erwähnen. Ich kann jedenfalls jedem nur raten: Zeugt keine Kinder mehr in Deutschland, denn sie werden euch geklaut, ihr werdet massivstem Psychoterror ausgesetzt und ihr dürft euch nicht einmal wehren! Selbst wenn ihr euer Kind vor einer widerrechtlichen Inobhutnahme schützen wollt, werdet ihr als Schwerverbrecher und als "zu gefährlich fürs Kind" eingestuft!

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