Ein Jahr
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Ein Jahr
von Truecolour am 18.05.2013 19:17Ich bin nun schon ein Jahr indirekt wegen dem Jugendamt gerennt. Wir haben eine Familienhilfe bekommen weil sie meinen Mann verdächtigt haben die Kinder zu misshandeln. Diese Frau sah, dass er es nicht tut und nichts dran ist. Sie kam super mit mir und ihm klar, lobte uns nur. Jedesmal beim Gespräch wurden Stunden gekürzt, da sie ja nur "rumsaß", ich mache alles alleine...
Jedenfalls habe ich mich zunehmend unter Druck gefühlt und wollte endlich die Frau loshaben. Vorher hatten wir ja schon 5 Monate eine von der Koki Stelle des JAs welche uns aus selbigen Gründen besuchte und ebenfalls nur gutes vorfand.
Mein Mann und ich stritten uns an jedem SPFH Tag. Es ging darum wer sie wieder zum Einkaufen mitnimmt und ich warf ihm immerwieder vor dass wir diese Frau am Hals haben.
Letztendlich kam ein Hilfeplangespräch in dem ich wollte dass es aufhört (nach 6 Monaten ) und die SPFH jedoch drohte uns dann die Kinder wegzunehmen.
Meine Mutter riet mir dann zur Trennung. Sie seien eh nur wegen ihm da. Ich wollte nicht dass wir uns weiter streiten und ich tat es, suchte ihm eine Wohnung und plötzlich änderte das JA seine Meinung und die SPFH konnte ganz eingestellt werden !
Ich bereue es aber, da wir nie ganz Ruhe gefunden haben. Im Monat darauf hatte ich gleich 3 ! Überraschungsbesuche 1x die Frau von der Koki Stelle, weil sie "lange nix gehört hatte und die SPFH ja beendet war "schrieb einfach ich komme um 10 ...2x meine SB vom JA weil ich "auf ihrem Heimweg liege" =( )
Jetzt haben wir die Kinder ganz verloren auf Verdacht einer Suizidalität (meine Mutter sprach soeinen Satz aus, zu einem Arzt in unserer Klinik der einen Bericht schrieb mit es sei nicht auszuschließen dass ich suizidal sei, ohne mich zu fragen im Gespräch, woraufhin die Kinder sofort in Obhut genommen wurden, es folgte eine Verhandlung , dann schickte man uns auf eine Reha, dann nahm man wieder die Kinder (obwohl im Beschluss stand dass es nun kontinuierlich weitergehen soll also direkt in ein Mutter Kind Heim), weil keine MU-KI Einrichtung gefunden wurde. Nun ist eine Einrichtung gefunden, ich fahre in 3 Tagen. Ich bin zwar getrennt aber wir lieben uns trotzdem. In der Einrichtung soll ich 6 Monate und mehr bleiben, weil ich "den Kindern zu nahe bin " (er meinte wohl sowas wie Gluckenmutter, keine Ahnung) und "zu strukturiert" und mein Mann "zu kindisch" . SPFH sollen wir danach wieder mitmachen.
All das hat nichts mehr mit "Hilfe" zu tun. Das ist eine rechtliche Absicherung der Behörden dass sie auch ja nicht zu wenig getan haben in unserem Fall. Als ich die angebliche Suizidalität wiederlegt habe indem ich mich 2 Stunden bei einem unabhängigen Therapeut freiwillig (auf eigene Idee) explorieren ließ, hieß es vom Ja plötzlich ich sei eventuell erziehungsunfähig und nun kam o.g. "raus " :). Ich muss nun meine Wohnung aufgeben, meine Freunde, alles, damit ich in das Heim gehen kann. Ich freue mich, meine Kinder wieder sehen zu dürfen, wieder Mutter sein zu dürfen, jedoch habe ich gelernt dass "sich dem Jugendamt fügen " und alles mitmachen einen aus dem ganzen auch nicht rausbringt. Ich hatte immer nur positives Feedback bevor das mit der angebl Suizidalität einen Schatten auf uns warf. Meine SB wollte die Kinder nicht in Obhut nehmen aber die Leitung hat druck gemacht, weil der Satz da stand und da müssen sie Handeln, wäre das kein Fehlalarm gewesen wäre es wirklich eine Gefährdung.
Es lohnt sich m.E. n. nicht sich zu trennen. Das Jugendamt belästigt einen weiter, wenn es das möchte und man ist dann nurnoch halb so stark.
Re: Ein Jahr
von Dr.Pepper am 26.05.2013 18:21Hallo Truecolour,
das hast Du schon richtig erkannt: Sie lassen Dich nicht in Ruhe, wenn Du Dich von Deinem Mann/Partner trennst, sondern setzen sich Dir erst recht in den Nacken. Die Maschinerie arbeitet so, dass sich dieses Muster ableiten lässt: So lange die Eltern beisammen sind, wird für einen Elternteil Partei ergriffen. Möglichkeiten, eine Paarbeziehung zu unterminieren, gibt es reichlich, und häufig spielt eine SPFH eine heimliche aktive Rolle. Trennen sich die Eltern, wendet sich die Maschinerie auch gegen den Elternteil, für den sie bisher Partei ergriffen hat, und irgendwann sind die Kinder weg.
Du hast die Entwicklung zwar ziemlich gut geschildert, aber einige Fragen bleiben offen: Wie ist es zu dem verhängnisvollen Arztbericht gekommen? Alleine auf eine unglückselige Bemerkung eines Angehörigen hin das Jugendamt zu alarmiieren wäre eine sehr gewagte Entscheidung. Wie steht Dein Ex zu Euch? Lässt er sich gegebenenfalls dazu bewegen, Dich in irgendeiner Forum zu unterstützen? Wer hatte ursprünglich den Verdacht auf Missbrauch geäußert und den Stein ins Rollen gebracht? Wer hat das Sorgerecht für Eure Kinder? Und welche Rolle spielt Deine Mutter tatsächlich in dem Geschehen?
Einige Dinge sind grundlegend schief gelaufen. Sich vor der der SPFH zu streiten ist völlig verkehrt. Jeder einzelne Streit liefert neue Argument gegen Euch. Überraschungsbesuche müssen auch nicht unbedingt sein. Es mag sehr schwer sein, die Leute vom Jugendamt abzuwimmeln, aber Du solltest versuchen, Termine mit ihen auszumachen. Selbstverständlich wirst Du nicht alleine zugegen sein, wenn die Leute zu Dir ins Haus kommen. Du solltest unbedingt eine vertrauenswürdige Person als Beistand an Deiner Seite haben. Nach Möglichkeit sollte eine(r) von Euch den Gesprächsverlauf protokollieren, und hinterher sollte das Protokoll von möglichst vielen Anwesenden unterzeichnet werden. Das Gleiche gilt für alle Hilfeplangespräche. Der Gang zu einem unabhängigen Therapeuten war eine gute Idee! Und Du hast völlig recht: Es empfiehlt sich wirklich nicht, jeden Mist zu schlucken, den das JA anbietet!
Als nächstes solltest Du nach einer Selbsthilfegruppe für Jugendamtsopfer oder einem Väterverein in Deiner Nähe Ausschau halten, um Hilfe vor Ort zu bekommen. Dringend anzuraten wäre eine Akteneinsicht, falls noch nicht geschehen, solltest Du sie zügig beantragen.
Dass Eltern 'zu strukturiert' sein können, habe ich noch nie gehört, aber man lernt nie aus.
lg
Dr. Pepper